Viele Menschen besuchen das Fitnessstudio oder Laufen in der Natur, um ihre kardiovaskulare Gesundheit zu fördern, Muskeln aufzubauen und natürlich einen durchtrainierten Körper zu erhalten, doch das Training hat weitaus mehr Vorteile, als man denkt. Während des letzten Jahrzehnts haben Wissenschaftler darüber gegrübelt, wie das Sporttreiben die Gehirnfunktion verbessern kann. Studien belegen, dass, unabhängig von Alter und Fitness (ja, das meint alle vom Spaziergänger bis zum Marathonläufer), deutliche mentale Vorteile durch das Sporteln zustande kommen. Motiviere dich selbst zu mehr Aktivität, indem du dir diese unerwarteten Vorteile des Ausdauertrainings anschaust und wie es mentale Gesundheit, intakte Beziehungen und ein insgesamt gesünderes und besseres Leben ermöglicht.
1. Stress reduzieren
Harter Tag im Büro? Gehe eine Runde spazieren oder gehe ins Fitnessstudio für ein kurzes Workout. Einer der größten Vorteile von Sport ist die Stresskompensation. Mal so richtig ins Schwitzen zu geraten hilft dabei, physischem und psychischem Stress entgegenzuwirken. Zudem wird die Konzentration von Noradrenalin erhöht, ein Hormon, welches das Ansprechverhalten des Gehirns auf Stress mindern kann. Also raff dich auf und fange an zu Schwitzen – der Sport kann Stress reduzieren und die körpereigenen Fähigkeiten, mentale Spannungen zu eliminieren, stärken. Eine Win-Win-Situation!
2. Glückshormone auf Hochtouren bringen
Ein Paar Kilometer auf dem Laufband abzureißen kann anstrengend sein, doch es lohnt sich garantiert! Das Trainieren schüttet Endorphine aus, welche wiederum Glücksgefühle und Euphorie auslösen. Studien belegen, dass Sport sogar die Symptome krankhaft depressiver Menschen lindern kann. Aus diesem Grund raten Ärzte Menschen mit Depression oder Angstzuständen (oder auch solchen, die sich einfach niedergeschlagen fühlen) dazu, ausreichend Sport zu treiben. In manchen Fällen kann das genauso effektiv sein wie die Einnahme von Antidepressiva. Mach dir jedoch keine Sorgen, wenn du nicht der größte Fitnessfan bist – selbst kurze Workouts für 30 Minuten, ein paar Mal die Woche, können das Befinden deutlich verbessern.
3. Selbstbewusstsein verbessern
Hüpf aufs Laufband und sehe aus (und viel wichtiger, fühle dich) wie ein Hauptgewinn. Körperliche Ertüchtigung kann das Selbstbewusstsein und das eigene Image maßgeblich positiv beeinflussen. Unabhängig von Gewicht, Größe, Geschlecht und Alter kann Sport die Wahrnehmung der eigenen Attraktivität anheben.
4. Erlebe die Natur
Für eine weitere Steigerung des Wohlbefindens, verlege dein Training nach draußen. Finde ein Outdoor-Workout, dass zu dir passt, wie zum Beispiel Klettern, Wandern, Kanufahren oder einfach Joggen im Park. Dazu kommt, dass das Vitamin D, welches du aus der Sonne über die Haut aufnimmst (Sonnenschutz nicht vergessen!), das Auftreten depressiver Symptome mindern kann. Wozu also einen Tag im Wellnesscenter buchen, wenn ein wenig frische Luft und Sonnenschein (gepaart mit Sport) wahre Wunder in Sachen Selbstbewusstsein und Fröhlichkeit bewirken können?
5. Geistigem Verfall vorbeugen
Es ist unangenehm, aber wahr – mit dem Alter wird unser Gehirn etwas… vernebelt. Durch das Altern und degenerative Krankheiten wie Alzheimer werden Hirnzellen getötet, das Gehirn schrumpft tatsächlich und verliert dabei einen Teil seiner Funktionalität. Auch wenn körperliche Aktivität kein Alzheimer heilen kann, so hilft sie dennoch dabei, das Gehirn gegen einen Verfall kognitiver Fähigkeiten zu schützen, die etwa ab dem 45. Lebensjahr beginnen. Zu trainieren, besonders zwischen 25 und 45, schüttet vermehrt Hormone aus, die einer Degeneration des Hippocampus, einem wichtigen Teil des Gehirns für die Lernfähigkeit sowie das Gedächtnis, entgegenwirken.
6. Angstzustände mindern
Ein kurzes „Frage & Antwort“: Was hilft besser, um Angstzustände loszuwerden – ein heißes Bad oder ein zwanzigminütiger Lauf? Du wirst vermutlich verwundert sein. Die Hormone, die während und nach dem Sport ausgeschüttet werden, helfen Menschen mit Angststörungen runterzukommen und sich zu beruhigen. Ein moderates bis hochintensives Lauf- oder Aerobicworkout beispielsweise kann die Sensibilität für Angst reduzieren. Und wir dachten, das wäre bloß zum Kalorienverbrennen nützlich!
7. Denkfähigkeit aufdrehen
Diese flinken Laborratten sind vielleicht schlauer als wir denken. Diverse Studien an Ratten und Menschen belegen, dass kardiovaskulare Betätigung neue Hirnzellen aufbauen kann („Neurogenesis“) und die Hirnfunktion insgesamt verbessert. Bereit für den Nobel-Preis? Studien zeigen, dass ein hartes Training die Ausschüttung von sogenannten BDNF-Proteinen im Körper fördert, von denen angenommen wird, dass sie für die Entscheidungsfindung, intensiveres Denken und Lernen verantwortlich sind.
8. Gedächtnis auffrischen
Mach dich bereit, beim Memory-Spielen so richtig abzuräumen. Regelmäßige körperliche Aktivität fördert das Gedächtnis sowie die Fähigkeit, neue Dinge zu lernen. Ins Schwitzen zu kommen erhöht die Zellproduktion im Hippocampus, welcher für das Gedächtnis und die Lernfähigkeit verantwortlich ist. Die Forschung zeigt, dass die Hirnaktivität bei Kindern mit der körperlichen Aktivität zusammenhängt. Doch diese durch Sport hervorgerufene Denkkraft gilt nicht nur für Kinder. Auch, wenn es nicht so viel Spaß macht wie ein Gedächtnisspiel, so kann ein Workout bei Erwachsenen den gleichen Effekt haben. Eine Studie belegt, dass das Absolvieren von Sprints eine Aufrechterhaltung des Wortschatzes bei Erwachsenen zur Folge haben kann.
9. Hilfe bei Abhängigkeit
Unser Gehirn schüttet als Folge von Freude und Genuss Dopamin aus, das „Belohnungshormon“, aus. Beispiele hierfür sind Sport, Sex, Drogen, Alkohol oder auch Essen. Leider werden manche Menschen abhängig von Dopamin und somit auch vom Ursprung der Ausschüttung wie Alkohol oder Drogen (selten auch Sex oder Essen). Das Gute daran ist, dass Sport bei der Entwöhnung helfen kann. Kurze Workouts können Abhängige vom Konsum ablenken und ihre Prioritäten neu setzen lassen (zumindest kurzfristig). Sport während der Enthaltsamkeit hat auch andere Vorteile. Der Alkoholmissbrauch stört viele körpereigenen Prozesse, wie den Biorhythmus. In der Folge können Alkoholsüchtige oftmals nicht einschlafen (oder durchschlafen) ohne zu trinken. Körperliche Aktivität hilft dabei, die innere Uhr neu zu stellen und wieder einen gesunden Rhythmus zu finden.
10. Mehr Entspannung
Je nach einem langen Lauf oder intensivem Workout im Fitnessstudio in die Federn gehüpft? Für einige Menschen kann ein moderates Sportprogramm gleichgesetzt werden mit einem Schlafmittel; selbst für solche mit einer Schlafstörung. Reichlich Bewegung etwa 5 bis 6 Stunden vor dem Schlafen gehen erhöht die Körpertemperatur. Wenn einige Zeit später die Körpertemperatur wieder sinkt, signalisiert das dem Körper, dass es Zeit zum Schlafen ist.
11. Schaffe einfach mehr
Du fühlst dich unmotiviert im Büro? Die Lösung könnte ein kleiner Spaziergang sein. Studien zeigen, dass Berufstätige, die regelmäßig Sport treiben, produktiver arbeiten und mehr Energie haben als ihre trägen Kollegen. Wenngleich ein vollgepackter Terminkalender wenig Zeit für ein Workout mitten am Tag lässt, sind einige Experten der Meinung, dass körperliche Aktivität inmitten des Tages absolut ideal auf den Biorhythmus abgestimmt ist.
12. Werde kreativ
Die meisten Menschen schließen ein hartes Training mit einer heißen Dusche ab, aber vielleicht sollten wir stattdessen viel lieber Papier und Stift zur Hand nehmen. Ein intensives Sportprogramm steigert die Kreativität für bis zu zwei Stunden danach. Für eine weitere Steigerung solltest du dein Training nach draußen verlegen und mit der Natur in Berührung kommen (s. Vorteil Nr.4). Wenn du das nächste Mal einen Schub in Sachen kreativem Denken brauchst, gehe eine ausgedehnte Runde vor die Tür und Körper und Geist gleichzeitig zu erfrischen.
13. Inspiriere andere
Ob Fußballspiel, Gruppenkurs im Fitnessstudio oder eine Laufeinheit mit einem Freund, Sport findet selten isoliert statt. Und das bedeutet gute Nachrichten für jeden von uns. Studien belegen, dass die meisten Menschen bei Sporttests besser abschneiden, wenn sie sie mit einem Freund absolvieren. Nenne es Inspiration oder auch Wettkampfverhalten, niemand will enttäuschen. Tatsächlich kann es die Schmerzgrenze von Athleten anheben, Teil eines Teams zu sein. Selbst Fitnessanfänger können davon profitieren, sich gegenseitig beim Sport anzufeuern, also finde einen Trainingspartner und leg los!
Sich körperlich zu betätigen kann deutlich mehr positive Einflüsse auf uns haben, als nur ein gutes Aussehen. Ein gesteigertes Selbstbewusstsein, das Herausbrechen aus einer miesen Stimmungslage und sogar clevereres Denken sind bloß einige der motivierenden Faktoren, um sich regelmäßig Zeit für ein Workout zu nehmen.
Schreibe einen Kommentar